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Hannes

Katzengeschichten





Hannes "dichtet"







Mein Herrchen hat mich wieder raus gelassen,
so konnte ein Auto mich direkt erfassen.
Im Juli des Jahres zweitausendundsieben
blieb verletzt ich 4jährig am Straßenrand liegen.


Zum Arzt hat irgendwer mich gebracht
doch lag es leider nicht in dessen Macht
zu retten das Vorderbein, das war zertrümmert.
Sie haben sich rührend um mich gekümmert.








Drei Tage vor Ende vom Monat des Julis
bin ich umgezogen zu den Leuten von Scotty's.
Mein Herrchen der wollte nämlich kein Dreibein -
och, ich werde glücklich auch ohne ihn sein.


So bin ich dann erst mal nach Winsen gekommen.
Dort fing ich gleich an, und zwar richtig besonnen,
mich brav um die Katzenkinderchen zu sorgen.
Den Job nahm ich ernst, so als gäb es kein Morgen.





Das hatte den Nachteil, ich geb es ja zu,
die Kleinen, die ließen mir nicht wirklich Ruh'.
Da will ich zum Beispiel mal Sessel-Chillen,
schon tut sich der Platz rings um mich herum füllen.
Erst einer, ein zweiter und drei dann am Ende,
so füllt sich der Sessel ganz flugs und behende.


Ich fass es nicht, was soll denn das?
Den Kinderlein macht das auch noch Spaß.
Doch nein, es geht nicht, ihnen böse zu sein,
dafür sind sie doch noch viel zu klein.




Eigentlich sollte ich vermittelt werden

denn was gibt es schöneres auf Erden
als eine Familie so ganz nur für mich.
Nun ja......aber klappen, das wollte es nicht.


Gar viele Menschen huschten vorbei,
klopften an's Fenster und riefen noch "Ei....
.....wie kommt das Kätzchen denn daher?
Das Tier hat ja keine vier Beine mehr.
Wie kann man ihm so etwas nur antun
anstatt es im Katzenhimmel läßt ruh'n?"




Nahe der Ohnmacht war so manche Frau,
in der Bauchregion ihr wurde flau

weil sie sich vorstellen konnte nicht,
daß auch als Dreibein ich bin ein Wicht

der aus dem Stand und ohne Problem
auf die Anrichte springt um von dort aus zu seh'n

was passiert so alles um mich herum.
Denn trotz Handicap bin noch lang ich nicht dumm!


Spontan sagte Renate den einen Tag,
daß sie mich eigentlich gut leiden mag.
Sollte ich bis Herbst kein Zuhause haben,
könnte ich gern in ihr Leben traben.

Oktober des Jahres zweitausendundsieben
sind wir nicht etwa in Winsen geblieben.
Nein, es stand ein Umzug bevor
nach Meißendorf, das ist vor Winsen's Tor.

Versteht sich von selbst, daß ich mit hingezogen.
Gefällt mir gut hier, das ist nicht gelogen.
Denn endlich darf ich wieder Freigang genießen,
kann das Gras wachsen spüren unter meinen Füßen.




Im Laufe der Jahre hat es sich ergeben,
daß ich umgestellt habe mein ganzes Leben.
Mit einem Zuhause kam ich nicht mehr klar,
ich habe gleich mehrere. Wunderbar!

Es gab auch mal eine schlimme Zeit:
bis heute habe ich bereut
daß ich mich hab einschließen lassen
bei fremden Leuten, ist das zu fassen?

Gut drei Jahre ist das jetzt schon her,
daran zu denken fällt mir noch schwer.
Ganze 3 Wochen gefangen im Haus.
Nur 1 Tütchen Futter, kein Wasser, oh Graus.
Mehr durch reinen Zufall wurd' ich dann gefunden,
meine Katerseele war ganz arg geschunden.

Das ist jetzt vorbei, ich genieße das Leben,
möcht lange noch den Leuten Zuneigung geben.
Besonders die Kinderschar hab ich sehr gern,
komm ganz schnell gehoppelt von nah und von fern.



Wenn Evi und Heinz hier in Meißendorf sind,
dann freu ich mich mächtig, wie ein kleines Kind.
Noch nicht wirklich lange haben sie hier ihr Haus
und ziehen - mal ehrlich - hoffentlich nie mehr aus.

Bis es wieder Freitag ist kann ich kaum warten,
weil Evi & Heinz in der Ferne tun starten
um einige Tage in Meido zu chillen
und mit mir zusammen die Zeit tot zu killen.


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