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Igel 2009

Igelstation & Co



2009



#2009/1 - Alexander aus Fuhrberg

Am 20.06.09 erhielten wir einen Anruf, es war ein Igel gefunden worden der Probleme mit den Augen hat und schnieft. Wir waren gerade eine ganze Ecke entfernt um Amy-Katze zu ihrer neuen Familie zu bringen und holten Alex auf dem Rückweg ab.

Das Männlein war bereits zwei Tage vorher gefunden worden als er in Zick-Zack-Linien über die Landstraße stiefelte. Er hockte wie ein Häufchen Elend in einem Karton mit Stroh.
720g brachte er auf die Waage.

Es scheint als wenn er mit seinem Gesichtchen in Stacheldraht geraten wäre.

Sein rechtes Auge war ausgelaufen, die Augenhöhle vereitert. Im ganzen Gesicht hatte er mehrere kleine Löcher.

Die Wunden und die Schniefnase haben wir homöopatisch schnell in den Griff bekommen, allerdings ließ sein Geruchsinn sehr zu wünschen übrig. Er musste immer zum Napf gerufen werden, riechen konnte er das Futter scheinbar nicht.
Das ausgelaufene Auge brauchte schon stärkere Mittel um langsam aber sicher zu verheilen.

Alexander war ein Aerobic-Igel. Nahm man ihn in die Hand um sein Auge zu behandeln, fuhrwerkte er erst eine Weile mit den Füßen herum. Er zog sie zusammen, schob sie wieder auseinander. Mehrmals hintereinander. Erst die Vorderbeinchen, dann die Hinterbeinchen, auch schon mal vorne links und hinten rechts um dann gleich den Seitenwechsel folgen zu lassen. Und als er mit der Gymnastik fertig war, durften wir uns um sein Auge kümmern :-)

Am 16. August war es dann soweit, Alex konnte ausgewildert werden. Wir haben ihn bei Hans im Rehland untergebracht, denn dort tummelt sich so mancher Igel auf den man besser ein Auge haben sollte. Hans kümmert sich liebevoll um seine Stachelritterschar und Alex könnte keinen besseren Platz bekommen haben.
Alle Igel können kommen und gehen wie sie wollen. Aber sie können sich ebenso gewiß sein, daß Hans für sie da ist wenn sie Hilfe brauchen.

Viel Glück Alex. Und vielen Dank an Hans, der wirklich ein großes Herz nicht nur für Igel hat.

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Keine vier Wochen war Alex wieder in der Natur zugange, als er zurück kommen musste. Er war drei Tage verschwunden und als er wieder bei Hans zum Abendessen auftauchte, war sein Auge wieder entzündet. So kann er natürlich nicht draußen herum tigern, also haben wir ihn zur Behandlung erst mal wieder aufgenommen. Er teilt sich das Freigehege mit weiteren Igeln und wird voraussichtlich den Winter bei uns verbringen.

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Update 13.06.2010: Das Auge, bzw was noch davon übrig ist, heilt einfach nicht ab. Wir haben uns mit unserem Tierarzt besprochen, der die Augenhöhle operativ anzugehen. Termin ist 16.06.10



#2009/2 - B-A aus Meißendorf

Zwei Tage bevor wir uns von Alex verabschieden sollten, erhielten wir um 22:00h einen Anruf. Es war Hans aus dem Rehland der einen verletzten Igel in seiner Igelmeute gesichtet hatte.

Wenn Hans einen "lädierten" Igel findet, holt er ihn fix in's Haus und ruft uns dann an damit wir den Stachelritter gemeinsam untersuchen und beratschlagen, ob und wie ihm zu helfen ist.


B-A hatte es ganz übel erwischt, er hatte einen Unfall und sein rechtes Vorderbein war vollkommen zerschmettert. Zudem war er übersät mit Zecken.
Von den Zecken hatten wir ihn schnell befreit, aber das Bein musste bis zum nächsten Tag warten, denn erst am nächsten Morgen konnten wir ihn einem unserer Tierärzte vorstellen.

Wie erwartet war das Bein leider nicht zu retten. Zwar war der Unfall vermutlich erst kurz vor B-A's Auffinden geschehen, aber der Trümmerbruch war so massiv, daß nur die Amputation blieb.

Die OP verlief gut und auch bei der Nachversorgung gab es keine Probleme. Die Fäden sind zwischenzeitlich gezogen und B-A hat bereits wenige Tage nach der OP mit Gehübungen begonnen. Er kommt erstaunlich gut auf seinen drei Beinen zurecht.

B-A ist am 08.09. in unser Freigehege umgezogen. Nun wird sich zeigen, ob und wie gut er auf drei Beinen zurecht kommt. Er frisst auch im Freigehege sehr gut und dreht dort nachts seine Runden, wie wir an den Trampelpfaden gut erkennen können.


Er verbringt den Winter bei uns um im Frühjahr dann bei unserem Kumpel Hans in die Natur entlassen zu werden.





#2009/3 - Chrissy aus Bergen

"Ich habe den Misthaufen beim Reitstall umgeschichtet und plötzlich flog ein Igel". Dieser Anruf erreichte uns am 19. August in der Mittagszeit. Vermutlich hatte eine Igelmutter in dem kuscheligen Misthaufen ihr Nest gebaut. Weder die Mutter noch weitere Babies konnten aber gefunden werden.

Passiert war es morgens, gebracht werden konnte der Igel uns erst nachmittags. Vor dem Anruf war der Finder noch bei einem Tierarzt und ist hier leider auch noch falsch beraten worden.

Ganze 42g brachte Chrissy auf die Waage und war somit ein Kandidat für besonders penible Pflege. Die hätte er sofort nach seinem Fund bekommen müssen. Der Finder hat alles richtig gemacht und nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, keine Frage. Aber die Tips von seinem Tierarzt waren falsch und es hat zu lange gedauert bis der Zwerg bei uns war.

Leider ist er an dem Abend noch gestorben.

An diesem traurigen Beispiel zeigt sich wieder einmal, daß Igel zwar robust aussehen, es aber keinesfalls sind. Erwachsene Igel sind schon schwierige Patienten, Igelbabies um so mehr.
Die Versorgung von Igelbabies gehört in Fachhände. Und zwar sofort nach ihrem Fund.



#2009/4 - DJ aus Meißendorf

23. August, es war 22:20 als es an der Tür schellte.
Eine Familie aus der Nachbarschaft hatte auf ihrem Abendspaziergang einen offensichtlich kranken Igel gefunden. DJ ging es in der Tat äußerst schlecht, er konnte nur durch sein Mäulchen atmen. 799g brachte er auf die Waage.

Unsere Notfall-Apotheke ist schon recht gut sortiert, aber ein Medikament das wir liebend gerne vor Ort vorrätig hätten dürfen wir vom Gesetz her leider nicht haben. Hier müssen wir für jeden Igel der es benötigt zum Tierarzt.
Leider war es uns erst möglich, das Medikament am Folgetag zu bekommen. Für DJ kam es zu spät.





#2009/5 - Egon-Willi aus Schwarmstedt

Einer unserer Tierärzte rief uns am 31. August an. Dort war gerade eine Familie erschienen mit einem kleinen Igel den sie am Straßenrand gefunden haben. Ob sie ihn bei uns abgeben könnten.

Gesagt, getan. 91g wiegt der kleine Mann und wurde von seinen Findern auf den Namen "Willi" getauft. Da wir uns in diesem Jahr aber mal streng an das Alphabet halten wollen, haben wir ihm ganz unbürokratisch einen Doppelnamen verpasst.


Egon-Willi war am Sonntag Mittag gefunden worden und wurde tags drauf von den Findern zum Tierarzt gebracht, da man sich dort Hilfe erhoffte. Der Karton in dem er gebracht wurde war liebevoll eingerichtet und als Häuschen hatte man ihm eine Baumrinde spendiert.

Nur mit dem Heu waren wir ehrlich gesagt nicht so ganz glücklich, denn ein Igel kann sich schlimmstenfalls ein Beinchen abschnüren. Es ist zum Glück nichts passiert, aber bitte beim nächsten Igelnotfall lieber ein fusselfreies Tuch ohne Aufhängeschlaufe :-)

Ein wenig mäckelig ist er im Moment noch, mal schauen wie es mit ihm weiter geht.

06.09. - er macht sich gut, frisst ordentlich und hat Gewicht zugelegt.

Am 12. September ist Egon-Willi in das Freigehege umgesiedelt.

Seine Finder haben ihn am 26.09. abgeholt und in ihrem Garten freigelassen. Wenn er dort bleibt, wird er noch zugefüttert, denn seine 451g genügen noch nicht ganz für den kommenden Winter.
Egon-Willi hat Molli-Minka mitgenommen.

Vielen Dank den Findern für die Sachspenden.




#2009/6+7+8 - Friedie, Günni und Helga aus Celle

Drei Zwerge die ohne ihre Mutter aufgefunden wurden. Der Zustand in dem sie waren läßt vermuten, daß ihrer Mutter etwas zugestoßen ist.

Günni das Männchen war dehydriert, ansonsten ging es ihm augenscheinlich gut.
Friedie (links im Bild die Fliegeneier in der linken Beinbeuge zu sehen) und Helga, die beiden Mädchen, hatten Verletzungen an den Ohren, Friedie auch am Bauch. Auch sie waren dehydriert, zudem über und über in Fliegeneiern und Fliegenmaden bedeckt.

Sie kamen am 05.09. zu uns. Die Finder hatten zunächst von einem anderen Tierschutzverein die Info bekommen, Katzenmilch und Katzenfeuchtfutter aus dem Supermarkt für sie zu besorgen.

Während die Mutter einkaufen ging, las der Vater die Tageszeitung und fand dort einen Artikel über uns. In dem Gespräch wurde sehr schnell deutlich, daß es sich um Igelsäuglinge handelt die KEINESFALLS!!! irgend eine Aufzuchtsmilch, und schon gar nicht normale Katzenmilch aus dem Supermarkt oder Zoofachhandel bekommen dürfen.


Igel dürfen überhaupt keine Milch bekommen, auch erwachsene Igel können sie nicht verdauen und können daran elendig eingehen.
Ein weiteres keinesfalls zu unterschätzendes Problem: die Fliegenmaden.

Wir baten die Finder, die Zwerge warm zu halten und unverzüglich zu uns zu bringen.



Die Familie hatte die Igelchen schon am Tag vorher beobachtet, war aber noch nicht eingeschritten. Normalerweise absolut korrekt, weil in diesen Wochen junge Igel die Welt erkunden und die allermeisten keinesfall in Not sind.
Im Fall dieser Igelbabies wäre ein sofortiges Einschreiten aber wichtig gewesen, da sie alle drei hochgradig dehydriert waren und die Fliegenmaden ihre Leben massiv bedrohten.

Ein Laie kann zuweilen schlecht erkennen, wie es um einen Igel steht, den Findern ist kein Vorwurf zu machen.


Bei der Erstuntersuchung stellten sich o.g. Verletzungen heraus. Was lebensgefährlich war, waren die unzähligen Fliegenmaden. Eine halbe Stunde hatten wir gut zu tun, so viele Maden zu entfernen wie wir nur konnten. Aber wir wollten auf Nummer Sicher gehen und haben einen unserer Tierärzte um Unterstützung gebeten. In der Praxis haben wir noch einmal eine Stunde damit verbracht, Maden aus den Wunden zu entfernen und die Wunden auszuspühlen.

Friedie war am schlimmsten dran und wir hatten wenig Hoffnung, daß sie es schafft. Aber wir geben immer erst auf wenn wir verloren haben.
In der ersten Nacht ist sie gestorben.

Auch Helga hat es nicht geschafft, sie starb 24 Stunden nachdem das Trio zu uns kam. Hier zeigte sich leider mit tragischem Ende, wie gefährlich Fliegenmaden für Igel sind.

22.09. - Günni macht sich super. Wir hatten ihn zwischenzeitlich mit Jens und Kevin zusammen getan. Da Günni sich aber rasant entwickelte und die Brüder immer wieder vom Futter wegschubste, haben wir ihn am vergangenen Wochenende bei Naddel einquartiert. Sie vertragen sich super, sind soweit fit, und müssen nun nur noch Gewicht zulegen.

Am 26.09. zog der junge Mann erst mal in das Freigehege um und hat Naddel mitgenommen.

Günni und Naddel konnten am 31.10. im Garten von Laura und Matteo in Winsen ausgewildert werden und werden dort noch zugefüttert.



#2009/9 - Ilsebill aus Meißendorf

Am 06.09. erreichte uns nachmittags ein Anruf. Es war ein Igel gefunden worden der viele Zecken hat und zittert. Ich schwang mich auf mein Rad und war in wenigen Minuten dort.

Es handelt sich um ein altes Igelmädchen das zwar Zecken hat, aber nicht in besorgniserregender Anzahl. Zittern tat sie nicht, aber sie schnieft recht heftig.

Über Nacht verschlimmerte sich ihr Zustand dramatisch. Wir besorgten Medikamente die wir nicht vorhalten dürfen, leider war es aber auch für Ilsebill zu spät.




#2009/10+11+12 - Jens, Kevin und Ludwig aus Adelheidsdorf

Jens, 62g
Kevin, 61g
Ludwig, 62g

sind am 07.09. zu uns gekommen. Schon eine gute Stunde nachdem sie aufgelesen wurden, konnten sie bei uns ihre Unterkunft beziehen. Sie sind knapp zwei Wochen alt und wenn sie in dem Alter außerhalb des Nestes gefunden werden, stimmt etwas nicht.


Wir haben sie "Die Sängerknaben" genannt und sie sind die ersten unserer vielen Igel die wir je fiepen gehört haben. Die Knirpse haben gleich beim ersten Fütterungsversuch die Nuckelflasche akzeptiert und vertragen die Spezialmilch zum Glück ohne Probleme. Das ist nicht selbstverständlich.

Die folgenden Nächte waren gerettet, denn die Sängerknaben mussten noch rund um die Uhr versorgt werden.
In dem Zusammenhang vielen Dank für die Geldspende. Futter für die ersten ca. 10 Tage war gesichert.

Am 09.09. haben wir die Boygroup vergrößert - Jens, Kevin und Ludwig sind mit Günni zusammen gezogen. Der arme Günni saß nach dem Tod seiner Schwestern alleine in seiner Unterkunft und weinte nachdem er das singende Trio fiepen gehört hatte.

Günni frisst schon überwiegend selbständig und wir staunten nicht schlecht, als die Sängerknaben schon am 09.09. auch damit anfing. Ihre Augen und Ohren sind noch geschlossen, aber von Mahlzeit zu Mahlzeit bestehen sie mehr und mehr darauf, nicht mehr mit der Spritze gefüttert zu werden.


Wir sind sehr traurig, Ludwig hat es nicht geschafft. Er bekam ein dickes Bäuchlein und wir tippten auf Blähungen. Als die Behandlung nach einem Tag keine Verbesserung brachte, haben wir ihn unserem Tierarzt vorgestellt. Der Ultraschall ergab eine bittere Diagnose: seine Nieren hatten versagt, sein Bauch war voll mit Flüssigkeit. Es gab nichts was wir für Ludwig tun konnten, außer ihn erlösen zu lassen.



So klasse haben sich Jens (links) und Kevin entwickelt.
Die Aufnahme ist vom 08.10.


Tags drauf bei der Gewichtskontrolle hat Jens es auf 346g gebracht, Kevin auf 394g. Die Jungs geben Gas und wir offen, daß sie uns noch vor dem Wintereinbruch wieder verlassen können.


Auswilderung hat nicht mehr geklappt, sie verbringen den Winter in unserem Freigehege und können dann im Frühjahr in aller Ruhe ein eigenes Revier in Besitz nehmen.


Kevin konnte von seinen Findern am 11.04.10 abgeholt werden und wurde in deren Garten ausgewildert. Er hat Karin mitgenommen.

Jens musste noch hier bleiben, weil er krank wurde. Leider ist er seinem Bruder Ludwig gefolgt und starb am 28.04.10.




#2009/13 - Molli-Minka aus Wietze

Das Igelmädchen wurde uns am 08.09. morgens gebracht nachdem sie am Abend vorher aufgesammelt wurde. Sie lief torkelnd umher, hat bei ihren Findern aber schon etwas gefressen.

Am 10.09. hat Molli-Minka ihr Kuscheltuch ins Mäulchen genommen und ist in die andere Ecke ihrer Unterkunft umgezogen. Das war ihre ganz klare Aussage, daß sie keine Wärmeflasche mehr haben möchte.

Sie frisst recht gut und nun gilt es, sie vor Wintereinbruch noch ordentlich zu päppeln.

22.09. - das Mädel ist seit einigen Tagen im Freigehege und macht sich gut. Sie kann demnächst wieder entlassen werden.

Am 26. September konnte Egon-Willi bei seinen Findern freigelassen werden. Molli-Minka, zwischenzeitlich 312g schwer, zog mit ihm nach Schwarmstedt, denn ihre Finder wollten sie nun doch nicht wieder zurück nehmen.
Vielen Dank für die Spende, ihre komplette Pflege konnte damit bestritten werden.




#2009/14 - Naddel, vermutlich aus Celle

Das kleine Mädchen wiegt 89g und wurde am 11.09. bei Tierschützern abgegeben. Leider haben wir von den Findern keine Kontaktdaten und die Fundumstände sind uns auch nicht bekannt.

Wenn Ihr einen Igel findet von dem Ihr überzeugt seid daß er Hilfe braucht, dann gebt bitte immer die Fundumstände an.

Naddel ist ein aufgewecktes Mädchen dem nichts fehlt. Sie muß nur an Gewicht zulegen und ihre Bissigkeit ablegen.
Seitdem Günni am 18.09. bei ihr eingezogen ist, hat sich ihre schlechte Laune ein wenig gelegt.

Am 26.09. ist sie mit 299g in's Freigehege umgezogen. Günni hat sie natürlich mitgenommen.

Der 31.10. war ein besonderer Tag für Laura, Marie und Matteo aus Winsen, denn Naddel und Günni wurden in Laura & Matteo's Garten ausgewildert. Sie werden dort noch zugefüttert solange sie es annehmen.



#2009/15 - Osira aus Wathlingen

Auf dem Foto sieht man schon, daß Osira nicht wirklich glücklich ist. Das 450g schwere Mädel wurde am 12.09. dabei beobachtet wie sie über die Rasenfläche schlich und sich dann deckungslos in der prallen Sonne zusammen rollte. Die Finder forschten umgehend im Internet nach der nächstgelegenen Igelstation und sind auf uns gestoßen.

Dank der guten Beschreibung der Finder kamen wir schnell überein, daß mit Osira irgend etwas nicht stimmt - keine Stunde später waren Osira und ihre Finder bei uns.

Nachdem wir 6 dicke Zecken entfernt haben, zog sie in ihre Unterkunft. Sie fraß zwar sofort und wir haben ihr eine Wärmflasche gemacht die sie annahm. Aber Wärme und Futter bedeuten leider noch lange nicht, daß ein Igel wieder auf die Beine kommt.
Osira ist abgemagert und leicht apathisch.

Däumchen drücken kann nicht schaden.

22.09. - Osira hat vor einigen Tagen eine Grassode bekommen auf die sie richtig wild ist und fortan war die Wärmflasche abgeschrieben. Heute hat sie die Wärmflasche vorgezogen. Sie ist ein altes Mädchen und es steht in den Sternen, wie lange sie es noch schafft.

Fressen tut sie regelmäßig und wiegt jetzt 539g.

In der Nacht 26.09. ist Osira gestorben.




#2009/16 - Pina aus Celle

Es wurde beobachtet, wie ein kleiner Igel unter einer Hecke herum geisterte und immer wieder umfiel. Kurzerhand wurde das Kerlchen eingesammelt und zu uns gebracht.

Am 20.09. zog Pina ein und bot ein Bild des Jammerns. Hier war Hilfe wirklich dringend notwendig, die Finder haben ihr definitiv das Leben gerettet.

Sie wog 225g, torkelte und fiel immer wieder um. Auslöser schienen ihre Hinterbeine zu sein die immer wieder ihren Dienst verweigerten. Sie war ziemlich apathisch.


22.09. - die Behandlung schlägt gut an und es bleibt zu hoffen, daß der Erfolg langfristig ist. Sie frißt gut, hat zufriedenstellend zugenommen und fällt nicht mehr um. Ihr Gangbild kann als nahezu normal bezeichnet werden.

Bitte Däumchen drücken......

Hier hätten wir auch wieder ein Igelchen das aus der Art schlägt. Pina hat die Wärmflasche nicht angenommen, hat sich aber sofort in den Überzug verliebt. Sie besteht tatsächlich drauf, als Höhle einen Wärmflaschenüberzug zu bekommen.

Am 27.09. wurde uns ein kleines Igelchen aus Eschede gebracht (siehe Tami). Die Finder machten einen äußerst kompetenten Eindruck auf uns und so gaben wir ihnen Pina mit. Sie hatte sich zwischenzeitlich auf 428g hochgefuttert und sollte nun in Eschede ihr neues Leben beginnen. So sie in der Gegend bleibt, will die Familie sie noch zufüttern.

Vielen Dank den Findern für die Spende, ihr Futter war gesichert.




#2009/17 - Queeny aus Wietze

Seit rund 2 Wochen wurde sie schon beobachtet, aber erst heute am 22.09. ist es gelungen, sie einzufangen.

Queeny ist ein altes ausgemergeltes Mädchen dessen Hinterbeinhaltung an Charly Chaplin erinnert. Sie wiegt 630g, schaut ziemlich traurig und ihre Haut ist sehr schuppig.

Sie hat sehr gut gefressen und die nächsten Tage werden zeigen, wie es um sie steht.


26.09.

Die Medikamente haben gute Wirkung gezeigt, ihre Gangart hat sich um einiges gebessert und wir konnten sie in das Freigehege entlassen.

Vielen Dank an die Finder für die Spende für die wir bis Mitte Oktober Queeny's Futterbedarf decken können.

Queeny hatte am Welttierschutztag (wer immer noch nicht weiß wann der ist: 04.10.) Besuch von ihren Findern. Vielen Dank für das Futter und die Geldspende.

Sie wird den Winter über bei uns zusammen mit Alex, B-A, Jens, Kevin und Yoga im Freigehege bleiben um dann im Frühjahr bei guter Wetterlage ihr Plätzchen in der Freiheit suchen zu können.




#2009/18 - Rita aus Nienhagen

Am 22.09. erreichte uns abends eine eMail, in Nienhagen wurde am Straßenrand ein winziges Igelchen gefunden. Leider war in der eMail keine Telefonnummer angegeben und im Telefonbuch stand die Familie auch nicht. Zum Glück riefen sie aber sofort bei uns an als unsere Rückmail sie erreichte und so verabredeten wir uns zur Igelübergabe in Winsen.

Rita wiegt 54g und zeigt Anzeichen von Austrocknung. Sie sieht ziemlich zerknautscht aus, weil sie zwar Stacheln, aber kaum Haare hat.

Anfangs haben wir sie auf ca. 2 Wochen eingeschätzt, aber da ihre Zähne schon durchgebrochen sind, ist sie ein kleines bischen älter. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß auch sie ein Kandidat für Hilfe ist und ihre Finderin ihr das Leben gerettet hat.

Sie hat relativ zufriedenstellend gefressen und wir wünschen ihr eine gute Nacht und gute Erholung.

27.09. - Rita kümmert immer noch. Sie ist wirklich erschreckend winzig und nimmt sehr wenig zu. Sie ist zur Zeit unser erklärtes Sorgenkind.


01.10. - sie frisst besser und hat ein wenig zugenommen

09.10. - 81g hat sie bisher geschafft. Viel zu wenig, sie ist ein sehr zartes kleines Mädchen

Vorsichtshalber haben wir einen Pilztest machen lassen, der aber negativ ausfiel.
Zwischenzeitlich (Stand 20.11.) hat Rita tatsächlich Flaum bekommen und sieht immer mehr wie ein "echter" Igel aus. Auch das Gewicht läßt sich sehen, sie hat die 500g Marke geknackt. Sie bleibt aber irgendwie kümmerig, weil ihre Körpergröße überhaupt nicht zum Gewicht passt.
Ist auch wurscht, sie ist fit und fröhlich und darauf kommt es ja an.

Rita zog am 29.11. mit 650g in unsere Winteretage um.

Am 25.03.10 ist Rita leider gestorben. Sie hat den Winter soweit gut überstanden, aber das Aufwachen hat sie zu arg mitgenommen. Wir fanden sie tot vor dem Winterkarton. Das arme Mädchen hatte einen schweren Start in's Leben und am Ende hat sie dieses Defizit nicht besiegen können.

Wir sind sehr traurig, denn sie ist einer unserer Lieblingsigel gewesen.



#2009/19 - Sigi aus Wathlingen

Kam am 24.09. und brachte 79g auf die Waage.

Ein kleines Igelmännchen das von Tag zu Tag vergnügter wird und gut zunimmt.

229g wiegt er am 09.10.
Sigi ist sehr fidel und läßt den Macho raushängen. Wenn wir sauber machen oder Futter/Wasser neu machen oder nachfüllen, puffert er sich in den Bart und faucht was das Zeug hält. Zwischenzeitlich haben wir ihm Vicky dazu gesetzt.



Sigi und Vicky sind am 01.11. nach Celle in eine Pflegestelle umgezogen, werden dort im Garten überwintern und im Frühjahr dort ausgewildert werden.

Am 24.05.10 sind Sigi und Vicky freigelassen worden. Er wog 996g.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Pflegestelle für die wundervolle Arbeit. Gerne vertrauen wir dieser Familie wieder Winterpfleglinge an.




#2009/20 - Tami aus Eschede

Hui, das kleine Mädchen wiegt zwar schon 68g, aber sie torkelt mächtig und fällt um. Die Finder haben es vollkommen richtig gemacht, daß sie das Mädchen aufgenommen haben. Als Nahrung bekam sie von ihnen erst einmal Fencheltee - besser hätte es gar nicht sein können.

Bei Pina, die ähnliche Probleme hatte, hatte die Behandlung sehr schnell angeschlagen und sie war nach wenigen Tagen wieder fit. Wir hoffen, daß Tami auch so gut auf die Behandlung anspricht.

Vielen Dank den Findern für die Spende, die Futterkosten bis ca. Ende Oktober sind gedeckt.

01.10. - nachdem sie erst dramatisch abgenommen hat, nimmt sie jetzt zum Glück wieder zu. Speziell dosierte Vitamine und ein Aufbaumittel haben ihr gut geholfen, sie ist seit zwei Tagen nicht mehr umgekippt und torkelt auch nicht mehr.
Langsam fängt sie an, selbständig zu fressen.

Tami und Rita wohnen seit einiger Zeit zusammen. Am 09.10. bringt Tami es auf verhältnismäßig gute 123g

Auch Tami verbringt den Winter in der Igestation, sie wiegt am 05.12. 542g.

Am 13.05.10 konnte sie mit 583g freigelassen werden.





#2009/21 - Ulla aus Hornbostel

Es erreichte uns schon Ende der Woche ein Anruf, daß ein kleiner Igel aufgetaucht wäre der Hilfe braucht. Der Igel verschwand aber zunächst wieder. Wir verblieben so, daß die Finderin sich wieder meldet wenn das Igelchen wieder auftaucht.

Am 27.09. dann am späten Nachmittag der Anruf, daß der kleine Igel wieder da wäre und es ihm schlecht geht. Wir verabredeten uns auf halber Strecke zu Übergabe.

Der "kleine Igel" entpuppte sich als ausgewachsenes, altes Mädchen. Ulla wiegt 704g, war über und über mit Zecken bedeckt und apathisch. Zudem war sie unterkühlt. Es ist immer wieder staunlich, wie Igel teilweise versorgt werden: Ulla steckte in einem Eimer in einem Matsch aus eingeweichtem Brot :-(

In unseren Transportboxen die wir immer im Auto haben, ist auch ein Handwärmer enthalten. Als Ulla die Wärme spürte, wurde sie ein wenig lebendiger.
Zuhause angekommen haben wir sie erst einmal von den allermeisten Zecken befreit. Dann bekam sie eine große Wärmflasche, sowie Futter und Wasser. Später spritzten wir ihr dann noch unterstützende Medikamente.

Igel wie Ulla lassen es uns schwer um's Herz werden denn es ist offensichtlich, daß sie nahezu das Ende ihres Lebens erreicht haben und wir ihnen eigentlich nur noch ihre letzte Zeit so schön wie möglich machen können.

Sie ist am 28.09. vormittags gestorben.





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