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Stella

Behinderte Hunde






Stella









Im November 2011 haben wir uns auf die Suche nach einem kleinen, katzenverträglichen Rollihund gemacht. Wahnsinnig viele Hunde wurden uns aus ganz Deutschland vorgestellt, es waren nur wenige gelähmte Hunde darunter und diese waren alle entweder viel zu groß oder fanden Katzen blöd. Oder beides.

Daß ein Hund bei uns katzenfreundlich sein muß, versteht sich von selbst.

Und klein muß er sein, weil wir ältere Herrschaften besuchen wollen. Ein schäferhundgroßer Hund ist da im Gegensatz zu einem kleinen Hund doch eher furchteinflößend.






Stella ist am 15.01.12 bei uns eingezogen





Im Zuge der "Hundfindung" sind wir auf viele seltsame Sachen gestoßen.
Leute die in sozialen Netzwerken oder Foren verletzte oder (meist) leicht behinderte Hund gesehen und uns diese Fälle zugemailt haben ohne den Hund zu kennen oder mit dem dazugehörigen Verein etwas zu tun zu haben.
Ein Verein beschimpfte uns im sozialen Netzwerk, hatte aber viele Wochen auf seiner Homepage stehen, daß einer ihrer belähmten Hunde bei uns einziehen würde.

Und einiges mehr das uns arg an der Seriösität des ein oder anderen Tierschutzvereins zweifeln ließ.






Stella ist ein traumhaftes Mädchen. Sie ist lebenslustig, fröhlich und ist so gut in die Truppe integriert als wäre sie schon ewig bei uns.


Wir machen uns aber große Sorgen um sie. Stella's Hinterbeine sind stocksteif und sie hat kaum Spiel in der Hüfte. Wir können die Hinterbeine im Rolli also nicht nach hinten hoch hängen damit die Räder des Rollwagens das Gewicht tragen und sie problemlos laufen kann.

Vielmehr müssen die Beine unter ihrem Körper entlang nach vorne befestigt werden. So hat sie zu viel Gewicht auf den Schultern und mag nicht laufen. Linkes Bild.

Eine andere Möglichkeit wäre, sie mit dem Hinterteil so hoch im Rolli einzuhängen, daß ihre Hinterbeine runter hängen und das Gewicht so von den Rädern getragen wird. Sie würde hierbei aber ständig "bergab" laufen, was für die Schultern nicht so toll ist. Rechtes Foto.








Mit beiden Rolli-Versionen ist Stella nicht glücklich





Auf Spaziergängen nehmen wir Stella im Kinderwagen mit. Zwischendrin lassen wir sie immer mal wieder raus damit sie ein wenig schnüffeln kann. Sie hoppelt einige Meter nebenher, aber es ist unbefriedigend. Zu lange darf sie nicht mithoppelt, weil sie sich sonst ihren Hintern wund scheuert.

Wir würden uns wünschen, daß Stella mobil sein könnte damit sie selbständig laufen kann, auf Spaziergängen mal hier mal dort schnüffeln kann und mit den anderen Hunden toben kann. Zwar könnten wir ihr einen vierrädrigen Rolli bauen, aber damit wäre das Grundproblem nicht gelöst: dadurch, daß ihre Hinterbeine durchgängig steif sind, sind sie ihr im Weg. Im Rolli wäre sie nur 1-2 Stunden pro Tag. Die meiste Zeit läuft sie ohne Rolli und hier zeigen sich schon Haltungsschäden.







Bei jedem Schritt hauen die Hinterbeine gegen die Vorderbeine. Sie versucht auszuweichen und hat mittlerweile eine "Bulldoggenhaltung" eingenommen.

Über viele Wochen haben wir landauf, landab einen Tierarzt gesucht der ihre Hinterbeine (teil)--amputiert so daß sie nicht mehr gegen die Vorderbeine hauen, Stella aber gleichzeitig noch Sitzfläche hat. Es gibt etliche Hunde die gar keine Hinterbeine mehr haben und bestens zurecht kommen.

Bisher ist es uns nicht gelungen eine Einrichtung zu finden die diese OP macht.
Einige Begründungen:
- aus ethischem Grund. Es ist in Stella's Fall nämlich nicht lebensrettend, sondern "nur" lebensverlängernd und das ist offensichtlich leider nicht Grund genug ihr zu helfen
- es bestand teilweise die Befürchtung, daß die Zulassung entzogen werden könnte. Wir haben mit den beiden zuständigen Ämtern gesprochen und konnten diese Befürchtungen aus dem Weg räumen. Hier hätte man keinerlei Bedenken gegen eine (Teil)-Amputation von Stella's Hinterbeinen
- ebenfalls Sorgen bereitete jemandem, daß die Presse aufmerksam werden könnte und der Praxis das Leben schwer machen würde. Warum, fragen wir uns, wo doch hier einem Hund geholfen werden soll??

Wir suchen noch weiter denn es wäre sehr übel wenn Stella in einigen Jahren frühzeitig eingeschläfert werden müsste, weil ihre Vorderbeine aufgrund der zunehmenden Fehlstellung den Dienst quittieren.


Am 19. August 2012 ist es dann passiert. Stella ist aus ihrem Kuschelkorb gekrabbelt und mit dem rechten Hinterbein hängen geblieben.
Ich habe es knacken hören und sah, daß das untere Bein im Winkel abstand. Stella hatte sich das Sprunggelenk gebrochen. Da sie unterhalb ihres Wirbelsäulenbruches nichts spürt, hat sie zum Glück keine Schmerzen.

Der Besuch beim Tierarzt hatte zur Folge, daß ihr Bein 4 Wochen lang stramm eingebunden werden musste. Danach wäre alles wieder ok.
Wir konnten uns nicht vorstellen, wie der Bruch nur durch Ruhigstellung wieder repariert sein sollte und so zeigt es sich auch. Nach Ablauf dieser Zeit hatte sich rein gar nichts getan, der untere Teil ihres Hinterbeines ist beweglich und sie bleibt jetzt noch schneller hängen. Weitere Verletzungen sind somit vorprogrammiert.

Sie ist so ein lebenslustiges, fröhliches Mädchen und wir finden einfach keinen Tierarzt der uns hilft.








Ganz tolles Update aus April 2013:

Durch Zufall sind wir auf einen Tierarzt gestoßen der es für tierschutzwidrig gehalten hat, Stella die Hinterbeine
nicht zu amputieren. Gesagt, getan - und wir sollten Recht behalten, Stella ist richtig aufgelebt nachdem sie ihre lästigen Hinterbeine los war.

Wir hatten ihr einen Rollwagen von einer Profifirma bestellt, aber die kleinste Größe ist für sie noch um einiges zu groß. So haben wir ihr erst mal einen selber gemacht. Sie kommt mit ihm soweit klar, aber wir sparen auf einen "richtigen" Rolli.






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